harz-saale.de

Friedrich Koenig und der Druckmaschinenhersteller KOENIG & BAUER

Friedrich Koenig wurde am 17. April 1774 in der Lutherstadt Eisleben geboren. Seine Eltern waren einfache Ackerbürger, die an der Viehweide, der heutigen Lindenallee, ansässig waren. Friedrich Koenig muss überdurchschnittlich begabt gewesen sein, denn trotz seiner Herkunft durfte er als Kind neben der Volksschule auch den Privatunterricht eines ortsansässigen Pfarrers besuchen. Danach wurde ihm, obwohl seine Familie nach dem frühen Tode seines Vaters in noch ärmlichere Verhältnisse geriet, der Besuch des Gymnasiums ermöglicht. Bei seiner Demission wurden dem jungen Koenig besondere Kenntnisse in Mechanik und Mathematik bescheinigt.

Bild: Friedrich Koenig, der Erfinder der Buchdruckerschnellpresse. Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Bild: Friedrich Koenig, der Erfinder der Buchdruckerschnellpresse.
Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

1790 begann er bei der traditionsreichen Buchdruckerei BREITKOPF UND HÄRTEL in Leipzig eine Ausbildung zum Buchdrucker. Ein Studium war ihm auf Grund seiner finanziellen Verhältnisse nicht möglich. Ob er mit dieser Ausbildung zufrieden war, lässt sich heute nicht mehr feststellen, aber Koenig zeigte auch hier sein ganzes Können. Bereits nach viereinhalb Jahren konnte er die Lehre abschließen. Normalerweise dauerte diese Ausbildung damals fünf Jahre.

Der Kontakt zu Druckmaschinen bestimmte den weiteren Lebensweg Koenigs, auch wenn dieser nicht sofort in seinem Beruf zu Arbeiten begann, sondern sich als Hospitant diverser Hochschulvorlesungen seiner Weiterbildung widmete. 1802 schloss er einen Vertrag mit einem Jugendfreund, die Einrichtung einer Buchhandlung mit angeschlossener Druckerei in seiner Heimatstadt Eisleben betreffend. Später wurde jedoch vereinbart, das dazu bestimmte Geld in die Entwicklung einer verbesserten manuellen Buchdruckmaschine zu verwenden.

1804 begann er in Suhl mit der Konstruktion einer Buchdruckmaschine, die aber nie vollendet wurde. Wirtschaftlichen Erfolg fand er erst in England: 1811 wurde die erste mechanische Druckmaschine, für die Koenig 1810 ein Patent erhalten hatte, nach vierjähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Das Kapital – die Konstruktion und ihre patentrechtliche Sicherung hatte erhebliche Summen verschlungen – kam von einem Konsortium dreier Geschäftsleute. In England lernte er auch seinen späteren Geschäftspartner, den Feinmechaniker Andreas Bauer, kennen.

Nach diversen Patenten kam es zum Eklat mit seinen Finanziers: Diese wollen die patentierten Druckmaschinen ausschließlich in Ihren Druckereien einsetzen, während Koenig naturgemäß an hohen Verkaufszahlen interessiert war. Koenig kehrte England den Rücken und kaufte das Kloster Obernzell in der Nähe Würzburgs. Hier gründete er gemeinsam mit Andreas Bauer im Jahre 1817 die Firma KOENIG UND BAUER. Unterstützung fanden die beiden Unternehmer in König Ludwig I. von Bayern, der ihnen umfangreiche Steuervergünstigungen einräumte.

Dennoch kam das Unternehmen im Gefolge der Sozialunruhen in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Belegschaft musste drastisch reduziert werden und ein Konkurs schien unausweichlich. Friedrich Koenig, gesundheitlich bereits schwer angeschlagen, starb am 17. Januar 1833. Seine Frau Fanny führte gemeinsam mit Andreas Bauer die Firma weiter.

Heute ist die Unternehmensgruppe KBA KOENIG & BAUER einer der größten Druckmaschinenhersteller der Welt. Etwa 7800 Mitarbeiter arbeiten an weltweit verteilten Standorten. Der Stammsitz des Unternehmens ist noch genau wie vor fast 190 Jahren die Stadt Würzburg in Unterfranken.

In der Lutherstadt Eisleben erinnert ein Denkmal in der Friedrich Koenig-Straße an den Erfinder und erfolgreichen Unternehmer.

Bild: Denkmal zu Ehren Friedrich Koenig in der Friedrich-Koenig-Straße in der Lutherstadt Eisleben.

Externe Links:
KBA Koenig & Bauer AG
http://www.kba-print.de

Die mobile Version verlassen