Das beschauliche Städtchen Mansfeld, war der Ort, an dem der spätere Reformator Martin Luther im Schatten der Burg der einst mächtigen Grafen von Mansfeld seine Kindheit verbrachte. Luthers Vater war Hüttenbesitzer und kaufte für sich und seine Familie ein Haus in Mansfeld. Hier brachte es der Hüttenbesitzer bis zum Ratsherren. Obgleich Mansfeld seit dem Jahre 1815 die Kreisstadt des Mansfelder Gebirgskreises war, stand es immer im Schatten des weit größeren Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers ((Eisleben war die Kreisstadt des Mansfelder Seekreises.)). Es gab bereits zu Anfang des 19. Jahrhunderts einen Versuch, in Mansfeld ein Lutherdenkmal zu errichten.
Damals stritt Mansfeld mit Eisleben um den Standort des Denkmales. Seine Majestät Friedrich Wilhelm III. fällte daraufhin ein salomonisches Urteil und ließ das erste Lutherdenkmal kurzerhand in Wittenberg errichten. Das in der ehemaligen Grafschaft Mansfeld gesammelte Geld zog Friedrich Wilhelm III. kurzerhand ein und verwendete es für den Bau des Denkmales zu Wittenberg. Die Bürger der Stadt Eisleben weihten dann aber am 10. November 1883, dem 400. Geburtstag Martin Luthers, ein eigenes Denkmal zu seinen Ehren.
In Mansfeld erging im Oktober 1898 ein Aufruf zur Errichtung eines eigenen Lutherdenkmales. Allerdings gingen die Spenden, die im wesentlich im Mansfelder Gebirgskreis gesammelt wurden, nicht wie erhofft ein. Auch eine ins Leben gerufene Lotterie brachte nicht die erhofften finanziellen Mittel. Erst die Stiftung eines größeren Einmalbetrages durch eine heute nicht mehr herauszufindende Person oder Familie rückte das Lutherdenkmal wieder in greifbare Nähe. Das Denkmal sollte sich in seiner Gestaltung von anderen Lutherdenkmalen unterscheiden. Zum Teil war dies vielleicht auch den beschränkten finanziellen Mitteln geschuldet.
In der Tat hat sich der Bildhauer Paul Juckoff aus Schkopau bei Halle an der Saale ein besonderes Denkmal einfallen lassen. Der Sockel des Dankmales diente gleichzeitig als Brunnen. An die Tradition der Stadt Mansfeld erinnert der Heilige Georg – gerade den Drachen spießend – als Krone des dreiseitigen Obelisken. Unterhalb des Heiligen Georg sind die Eltern Martin Luthers als Bronzerelief eingelassen. In die drei Seitenflächen des Obelisken sind drei wichtige Stationen aus dem leben Martin Luthers auf großen Bronzeplatten dargestellt.
Die erste Reliefplatte auf der Vorderseite zeigt den Martin Luther als 13jährigen Jungen, wie er mit dem Wanderstock – noch einen Fuß in Mansfeld – ins Leben tritt und seine Eltern sowie die Heimat verlässt. Sie ist mit dem Text HINAUS IN DIE WELT überschrieben. Die zweite Bronzeplatte zeigt Luther beim Anschlagen der Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Sie ist mit dem Text HINEIN IN DEN KAMPF überschrieben. Die Dritte Reliefplatte zeigt ihn vor dem Reichstag in Worms. Sie trägt den Titel HINDURCH ZUM SIEG.
Externe Links:
Johann Gottfried Schadow – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Schadow
Karl Friedrich Schinkel – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_Schinkel
Rudolf Siemering – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Siemering
Lutherdenkmale – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Lutherdenkmal