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Max Hoelz und der vergebliche Versuch, das Bürgertum abzuschlachten

Max Hoelz – oder wie er sich selbst schrieb Max Hölz – wurde am 14. Oktober 1889 in Moritz, einem kleinem Dorf bei Riesa, in Sachsen geboren. Als Kind armer Eltern musste er im kaiserlichen Deutschland schon früh zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Nach dem Abschluss der Volksschule arbeitete er als Tagelöhner auf verschiedenen Gutshöfen. Später arbeitete er als Hoteldiener in Baden-Baden und in London. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland bildete er sich zum Vermessungstechniker weiter und heiratete 1915 Klara Buchheim, die Tochter eines Fuhrunternehmers aus dem sächsischen Vogtland.

Bild: Max Hoelz mit Ehegattin. Bundesarchiv, Bild 183-L1129-511 / CC-BY-SA.

Bild: Max Hoelz mit Ehegattin. Bundesarchiv, Bild 183-L1129-511 / CC-BY-SA.

Durch seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg begann er sich politisch zu engagieren und wurde 1918 Mitglied der USPD und ein Jahr später trat er in die KPD ein. Als einer der führenden Köpfe der Arbeiterbewegung stellte er in den Jahren 1920/21 in Sachsen eine stark bewaffnete linksextreme ARBEITERARMEE auf, die auch bei den Märzkämpfen in Mitteldeutschland eine unrühmliche Rolle spielte. Wegen dieser Aktion, die stark von der offiziellen Linie der KPD-Führung abwich, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Nachdem er in Berlin von regierungstreuen Truppen ergriffen wurde, verurteilte man ihn zu lebenslangem Zuchthaus.

Bild: Flugblatt von Max Hoelz in Halle an der Saale mit markigen Sprüchen.
Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Bild: Anschlag auf einen Güterzug während der Märzkämpfe in Mitteldeutschland. Under the licence of Commons:Bundesarchiv. Bundesarchiv, Bild 119-2303E / unbekannt / CC-BY-SA.

Als Grund dieses Prozesses wurde der Mord an dem Gutsbesitzer Heß genannt, was sich allerdings später als falsch herausstellte. Der wahre Täter stellte sich später den Behörden. Im Jahre 1927 forderten die führenden Intellektuellen der Weimarer Republik, unter anderem Bert Brecht, Otto Dix und Albert Einstein eine Nachprüfung des Urteils. Nachdem Hoelz zwischenzeitlich Mitglied in der linkskommunistischen KAPD war, trat er im Jahre 1928 wieder der KPD bei. Am 18. Juli 1928 wurde Hoelz amnestiert und freigelassen und emigrierte ein Jahr später auf Einladung Stalins in die Sowjetunion. Im selben Jahr erschien auch seine Autobiographie – er trat als Redner bei vielen Versammlungen auf und wurde so ziemlich bekannt.

Nach einer Handgreiflichkeit mit einem österreichischen Journalisten verlegte er seinen Aufenthalt auf Anraten des sowjetischen Geheimdienstes GPU auf ein Gut bei Nishni Nowgorod. Dort ertrank er am 15. September 1933 unter ungeklärten Umständen im Fluss Oka. Seine Leiche wurde erst drei Tage später gefunden. Sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik wurden Filme über das Leben und das Werk von Max Hoelz gedreht, außerdem wurde im Jahr 1989 in Falkenstein in Sachsen ein Gedenkstein eingeweiht, welcher aber im Februar 1990 wieder entfernt wurde.

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