In Schochwitz wird schon in früher Zeit eine Burg gestanden haben. Bereits 1133 wurde nämlich ein Odalricus de Scochwize genannt. Damals hatte der Adel bereits die Angewohnheit, sich nach ihren Stammburgen zu nennen. Die Besitzer der Burg wechselten oft. Mal war die Burg im Besitz der Herren von Friedeburg, dann im Besitz des Bischofs Friedrich von Merseburg. Auch ein Volrad von Rammelburg und danach ein Andreas Fesicke waren Besitzer von Schochwitz. Ob die bereits erwähnte Burg an der Stelle des heutigen, noch immer sehr ansehnlichen Schlossbaues im Ortskern gestanden hat, ist nicht ermittelbar.
1565 erbte die Familie von der Schulenburg den Besitz Andreas Fesickes. Um 1601 ließ Lewin VII. von der Schulenburg den Bau eines Renaissanceschlosses beginnen. Mit den Bauarbeiten wurden noch Maßnahmen zur Verteidigung des Schlosses ergriffen. So waren Wälle, ein Graben und eine Zugbrücke vorhanden. Die Ecktürme wurden bastionsartig ausgeführt. 1606 waren die Bauarbeiten beendet. Die Wälle wurden in späterer Zeit abgetragen und die Zugbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt.
Die Schulenburgs sind übrigens ein uraltes Adelsgeschlecht, aus dem viele hochrangige preußische Militärs und Staatsbedienstete hervorgingen. Levin VII. von der Schulenburg erlaubte 1604 auf Schloss Schochwitz einen Disput zwischen dem Protestanten Dr. Grauerus aus Eisleben und dem Katholiken Dr. Ameling aus Zerbst. Die Familie von der Schulenburg hatte durch Heirat enge Kontakte zu der Familie von Alvensleben, die in der Gegend ebenfalls begütert und einflussreich war. Gebhart von Alvensleben erwarb das Schloss 1783 durch Kauf von den Schulenburgs. Auch die Familie von Alvensleben brachte eine Reihe von Offizieren und Staatsmännern hervor.
Das Schloss Schochwitz wurde im Dritten Reich durch Ludolf-Hermann von Alvensleben- sein Spitzname war Bubi – bewirtschaftet. Der SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei und Reichstagsabgeordnete der NSDAP war ein Günstling Heinrich Himmlers. Zeitweise organisierte er – vor seiner SS-Zeit – die Motor-SA im Gau Halle-Merseburg. Für eine kurze Zeit war er 1933 auch Landrat des Mansfelder Seekreises. An dieser Stelle sei aber auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zum Beispiel Hauptmann Wichard von Alvensleben im April 1945 in Südtirol 139 prominente Geiseln, unter ihnen den ehemaligen Bundeskanzler der Republik Österreich, Kurt Schuschnigg, vor dem sicheren Tod gerettet hat. Werner von Alvensleben zum Beispiel verweigerte den Treueeid auf Adolf Hitler. Heute wird das Schloss Schochwitz zum Teil von der Gemeindeverwaltung genutzt.
Externe Links:
Bilder von Schloss Schochwitz – LANDADELSSITZE
http://www.landadelssitze.de/baudenkmale/sachsenanhalt/
saalkreis/schochwitzschloss/startschlossschochwitz.htm
Bedeutende Mitglieder der Familie von Alvensleben – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Alvensleben
Ludolf-Hermann von Alvenslebeben – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludolf-Hermann_von_Alvensleben
Ludolf-Hermann von Alvenslebeben – ZDF
http://daskleinefernsehspiel.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,2143436,00.html?dr=1
Wichard von Alvensleben – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Wichard_von_Alvensleben
Werner von Alvensleben – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_von_Alvensleben
Die Familie von der Schulenburg – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Schulenburg_(Adelsgeschlecht)
Levin von der Schulenburg – WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Levin_von_der_Schulenburg