Im Fundus unserer alten Bücher habe ich ein gartenbauliches Lehrbuch über die „besten Deutschen Obstsorten“ aus dem Jahre 1923 gefunden. Das Buch gehörte Friedrich „Fritz“ Ecke, einem Bruder meines Urgroßvaters väterlicherseits, der es – obwohl aus einfachen Verhältnissen stammend – bis zum Gartenbaudirektor in Leipzig brachte.
Das Buch „Unsere besten Deutschen Obstsorten Band I: Äpfel“ besticht durch eine genaue Beschreibung mit gemalten Abbildungen der damals im Deutschen Reich verbreiteten Apfelsorten. Es ist erstaunlich, welche Sortenvielfalt es damals gab. Die Landwirtschaft war in den 1920er Jahren noch regional geprägt und es gab noch eine große Zahl von Selbstversorgern.
Viele der aufgeführten Apfelsorten sind heute nicht mehr bekannt. Allenfalls in den Gärten der Dörfer dürfte noch der eine oder andere Apfelbaum der Sorte „Boskop“ stehen. In den Supermärkten sind längst nur noch EU konforme Einheitsäpfel wie etwa „Granny Smith“ zu bekommen.