„Unweit Greifenhagen im Mansfelder Gebirgskreise stehen an der Klausstraße und dem Unterdorfer Kirchwege zwei alte, ziemlich große steinerne Kreuze ohne Figuren. Hier sollen voralters ein paar Mädchen, die zusammen ins Feld gegangen sind, mit ihren Sicheln einander ermordet haben.“ So schrieb der Heimatforscher Prof. Hermann Größler gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Mit der Beschreibung des Standortes der Kreuzsteine oder Steinkreuze irrte sich Größler allerdings. Sie standen nämlich nicht an der Klausstraße, sondern an der Kohlenstraße. Und zwar dort, wo heute die Straße von Greifenhagen nach Saurasen die Abkürzung zur Klausstraße kreuzt, etwa 300 Meter ortsauswärts Richtung Saurasen.
Die erwähnten Steinkreuze sind seit langem nicht mehr am ursprünglichen Standort zu sehen. In meiner Kindheit – vor etwa 30 Jahren – befand sich in unmittelbarer Nähe der Stelle, an der die Steine gestanden haben, das Fundament einer Feldscheune. In unseren Tagen ist von all dem nichts mehr erkennbar. Die Sühnekreuze, die bereits stark verwittert waren, wurden an der nördlichen Mauer des Dorffriedhofes von Greifenhagen aufgestellt, genau zwischen Mauer und Straßengraben. Die Kreuzarme waren bereits zu dieser Zeit nicht mehr vorhanden. Vor wenigen Jahren wurden die Kreuzsteine dann mitten ins Dorf gesetzt, neben den Dorfteich an der Stelle der abgerissenen Konsum-Verkaufsstelle.