Das Schloss von Walbeck im Landkreis Mansfeld-Südharz geht auf eine Klostergründung der Ottonenzeit zurück. Damals war die Harzregion für einen kurzen Zeitraum das Herz Deutschlands. Adelheid, die Witwe Ottos I., und ihre Tochter Mechthild gründeten hier im Jahre 992 ein Kloster. Die Grafen von Arnstein wurden zu Schutzvögten des Klosters berufen. Im Mitteldeutschen Bauernkrieg wurde das Kloster Walbeck, so wie andere Klöster in der Grafschaft Mansfeld auch, von den aufständischen Bauern geplündert. 1542 wurde das Kloster säkularisiert.
In den folgenden Jahrhunderten wechselte das Schloss oft den Besitzer und wurde in ein Rittergut umgewandelt. Das Rittergut kam im 18. Jahrhundert an die Familie von dem Bussche, die ab 1741 umfangreiche Bauarbeiten am Schloss Walbeck begann. Die Bauarbeiten waren gegen 1750 abgeschlossen. In dieser Zeit erhielten Schloss und Wirtschaftshof im Wesentlichen ihre heutige Gestalt.
Die Familie von dem Bussche wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. Das Gut wurde in ein Volkseigenes Gut (VEG) umgewandelt. Im Schloss wurde ein Internat eingerichtet, in dem Schüler einer Landwirtschaftsschule untergebracht wurden. Seit der Wiedervereinigung steht das Schloss Walbeck leer. Seitdem verfällt die Bausubstanz in erschreckender Weise. Der heutige Zustand des Schlosses muss leider als absolut desolat bezeichnet werden.