Gleich nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges sollte auf dem freien Platz gegenüber dem Tor der Mahnung am Stadtpark ein monumentales Denkmal für die Gefallenen dieses neuen Krieges errichtet werden. Dieses Ehrenmal sollte unmittelbar nach dem Ende des Krieges – in der Propaganda des Nationalsozialistischen Regimes ENDSIEG genannt – verwirklicht werden. Vorerst gab man sich allerdings mit einfachen Ehrenmal aus Holz, denn in diesen Zeiten konnte man wirklich nicht mehr durchsetzen. Die Namen der der im Krieg gefallenen Eisleber wurden in Holztafeln eingraviert.
Diese Holztafeln müssen zahlreich gewesen sein, denn bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges fielen über 1000 Eisleber. Zumindest bei den Nichtkriegsteilnehmern schien die Euphorie für den Krieg nicht abzunehmen, denn jeweils am Heldengedenktag im März fanden große Aufmärsche mit Kranzniederlegungen am provisorischen Denkmal statt. Ein stilles Gedenken für die unter unsagbaren Verhältnissen Gefallenen war offensichtlich nicht möglich. Mit dem verlorenen Krieg und den Besatzern – erst Truppen der Vereinigten Staaten von Nordamerika und kurz darauf der stalinistischen Sowjetunion – war der Bau des geplanten Monumentaldenkmals nicht mehr möglich.Vom provisorischen Ehrenmal wurde sofort nach dem Ende de Krieges der Reichsadler mit dem Hakenkreuz als Insignie des NS Regimes entfernt.
Im Juni 1950 fand eine Stadtverordnetenversammlung statt, in der die komplette Demontage des provisorischen Holzdenkmals beschlossen wurde. Das Denkmal – und das sei zur Ehrenrettung der Stadtverordneten ausdrücklich erwähnt – wurde seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr gepflegt und verrottete zusehends, so dass ein Großteil der Namen der Gefallenen auf den Holztafeln schon nicht mehr lesbar war. Die Namen der Gefallenen konnten gerade noch durch einen Bürger Eislebens gesichert und der Stadtverwaltung übergeben werden. Nach der Demontage des provisorischen Denkmals begann man mit der Anlage einer Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege auf dem Campo Santo – dem Alten Friedhof.
Dem Grundstein zu diesem neuem Ehrenmal wurde die Liste mit den Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges beigelegt. In der Umfassungsmauer des neuen Denkmals wurde die Inschrift DASS NIE EINE MUTTER MEHR IHREN SOHN BEWEINT eingraviert. Die repräsentative schwarze polierte Platte in der Mitte des Denkmals stiftete der MANSFELDER GESCHICHTS- UND HEIMATVEREIN. Er trägt die Inschrift SEHT UNSER SCHICKSAL! DARUM HALTET MIT ALLEN MENSCHEN FRIEDEN und darunter ZUM GEDENKEN AN DIE EISLEBER OPFER BEIDER WELTKRIEGE.