Zuletzt geändert am 4. Dezember 2012 von Birk Karsten Ecke
Etwa 20 Gehminuten nördlich der Gemeinde Langeneichstädt, die bereits 778 erstmals erwähnt wurde, liegt auf einer sanften Anhöhe ein Wehrturm – die Eichstädter Warte. Der aus Muschelkalkstein bestehende und noch gut erhaltene Turm mit seinem markanten Dachkegel hat bei einem Durchmesser von 7,8 m eine Höhe von 15,6 m. Der einzige Zugang liegt in einer Höhe von etwa 8 m, so dass der Turm seinerzeit praktisch nicht einnehmbar war. Über der Eingangstür befinden sich zwei Konsolsteine, die wahrscheinlich Pechnasen trugen – im Mittelalter ein probates Mittel zur Verteidigung.
Von wem der Turm errichtet wurde, ist heute nicht mehr feststellbar. Der erste deutsche König, Heinrich I., ließ jedoch im 10. Jahrhundert einige Wehrbauten errichten, die das Land gegen die Einfälle der Ungarn sichern sollten. Dazu wird auch die Eichstädter Warte gehört haben. Unmittelbar unter der Eichstädter Warte befindet sich ein Hügelgräberfeld aus der mittleren Jungsteinzeit. Zu besichtigen sind ein freigelegtes Steinkammergrab und die Nachbildung eines Menhirs, die sogenannte Dolmengöttin. Das Original dieser Dolmengöttin ist im Museum auf der Burg Querfurt zu sehen.
Schon vom Fuße der Warte hat man bei klarer Sicht einen schönen Ausblick auch auf das entferntere Umland, so dass sich ein Spaziergang zur Warte mit Sicherheit lohnt. Hier betritt man übrigens auch überall historischen Boden. Südwestlich der Eichstädter Warte fand im Jahre 575 eine blutige Schlacht zwischen Sachsen und Schwaben statt. Die Feldflur heißt noch heute Batalike, also Schlachtfeld.