Martin und Albert Bormann – Die verzankten Paladine des Adolf Hitler

Zuletzt geändert am 5. Juni 2022 von Birk Karsten Ecke

Gleich zwei Familienmitglieder der Familie des Postbeamten Theodor Bormann und seiner zweiten Frau Antonie machten Karriere in der unmittelbaren Umgebung des  Diktators Adolf Hitler. Neben dem Lebenslauf von Martin Bormann ist auch die Vita seines Bruders Albert Bormann äußerst interessant.

Bild: Die ehemalige Post in Wegeleben. Wegeleben ist der Geburtsort von Martin Bormann. Bild: © 2011 by Bert Ecke

Bild: Die ehemalige Post in Wegeleben. Wegeleben ist der Geburtsort von Martin Bormann.
Bild: © 2011 by Bert Ecke

Bild: In Wegeleben. Wegeleben ist der Geburtsort von Martin Bormann. Bild: © 2011 by Bert Ecke.

Bild: In Wegeleben. Wegeleben ist der Geburtsort von Martin Bormann.
Bild: © 2011 by Bert Ecke.

Bild: Der Dom zu Halberstadt. Halberstadt ist die Geburtsstadt von Albert Bormann. Bild: © 2010 by Birk Karsten Ecke.

Bild: Der Dom zu Halberstadt. Halberstadt ist die Geburtsstadt von Albert Bormann.
Bild: © 2010 by Birk Karsten Ecke.

Bild: Auf dem Domplatz zu Halberstadt. Bild: © 2010 by Birk Karsten Ecke.

Bild: Auf dem Domplatz zu Halberstadt.
Bild: © 2010 by Birk Karsten Ecke.

Martin Bormann

Martin Bormann wurde am 17. Juni 1900 in Wegeleben am Harz geboren. Martin Bormann hatte noch zwei Brüder von denen einer kurz nach der Geburt starb. Bormann wurde noch kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges zum Militär eingezogen und kam zur Artillerie, nahm aber nie an aktiven Kampfhandlungen teil. Nach dem Krieg begann er eine Lehre in der Landwirtschaft und schloss sich einem faschistisch gesinnten Verband an. Als Mitglied eines Freikorps wurde er 1924 wegen Mordes angeklagt, und erhielt eine einjährige Haftstrafe. 1928 wurde er Mitglied der NSDAP und kurzzeitig Fahrer von Fritz Sauckel, dem damaligen SS-Gauleiter in Thüringen. Gegen Ende des Jahres kümmerte er sich schon um die Geldgeschäfte der Partei und baute sie weiter aus. Im November 1933 wurde er Mitglied des Reichstages und von 1933 bis zur Flucht von Rudolf Heß nach Großbritannien im Jahre 1941 war er dessen persönlicher Sekretär.

Bild: Porträt von Martin Bormann. Bild: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license.

Bild: Porträt von Martin Bormann.
Bild: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license.

Im Jahre 1943 wurde er persönlicher Sekretär Hitlers mit den Befugnissen eines Reichsministers und wurde damit zu einer der einflussreichsten Personen im Dritten Reich. Beim Generalstab sowie in der Partei war Bormann sehr unbeliebt da er sich selbst mit Hermann Göring oder Heinrich Himmler anlegte. Im September 1929 heiratete er die damals 20jährige Gerda Buch mit der er insgesamt 10 Kinder hatte und von denen eines später starb. Trauzeuge bei der Eheschließung war Adolf Hitler. Über den schlechten Umgang mit seiner Frau waren selbst die eigenen Parteigenossen sehr erstaunt, da er mit ihr in einem ausgesprochenen Befehlston kommunizierte.

Auch mit der ehelichen Treue nahm Bormann es nicht sehr genau. Ihm wurden zahlreiche Affären unterstellt. Nach Kriegsende galt Bormann als verschollen – obwohl einige Nazigrößen aussagten dass er Suizid begangen haben soll. Bei den Nürnberger Prozessen wurde Bormann nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Im März 1954 wurde er durch das Amtsgericht Berchtesgaden für tot erklärt. Im Jahre 1972 wurden bei Bauarbeiten in Berlin 2 Skelette gefunden die sich nach einer Untersuchung als Martin Bormann und eines weiteren NS Funktionärs herausgestellt haben. Bormann galt einer der treuesten Anhänger und Erfüllungsgehilfe Hitlers und war auch Trauzeuge bei der Hochzeit von Adolf Hitler und Eva Braun kurz vor deren gemeinsamen Selbstmord.

Albert Bormann

Albert Bormann wurde am 2. September 1902 in Halberstadt geboren. Nach dem bestandenem Abitur arbeitete er in den Jahren 1922 bis 1931 als Bankbeamter und trat 1927 in die SA sowie in die NSDAP ein. Schon 2 Jahre später wurde er Gauführer für die HJ – die Htlerjugend – in Thüringen. Seit 1931 arbeitete er in der Privatkanzlei Hitlers und wurde 1933 Leiter der Kanzlei. Im darauf folgenden Jahr wurde Bormann der persönliche Adjutant des NSDAP Führers. In den späteren Jahren wurde er rasch befördert, unter anderem zum Gruppenführer des NSKK – des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps – und später auch zum Hauptamtsleiter der Partei.

Bild: Porträt von Albert Borman. Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Bild: Porträt von Albert Borman.
Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Seit 1938 gehörte er auch dem Reichstag an. Als Leiter der Privatkanzlei bearbeitete er sämtlichen Postsachen von Hitler und hatte so einen riesigen Einfluss auf den Führer und Reichskanzler. So soll er sich für die Einstellung von Traudl Junge eingesetzt haben und auch noch weitere Posten in der Nähe des Führers nach seinen Vorstellungen besetzt haben. Albert Bormann arbeitete sehr effizient, fast ein Musterbeispiel eines preußischen Beamten. Er fertigte aus der großen Menge der Zuschriften an Hitler demoskopische Analysen an, was zu dieser Zeit ungewöhnlich war. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges ließ sich Albert Bormann zum Obersalzberg ausfliegen und lebte bis zu seiner Selbstanzeige im April 1949 unerkannt unter falschem Namen in Süddeutschland. Bormann starb am 8. April 1989 in München.

Bruderhass

Die Geschwister Martin und Albert Bormann müssen sich beide abgrundtief gehasst haben, denn wenn sie im selben Raum waren sollen sie kein Wort miteinander gesprochen haben. Auch ließ Martin Bormann die Frau seines Bruders, eine gebürtige Ungarin, als UNARISCH einstufen. Dies bedeutete zu dieser Zeit eine echte Gefahr für diese Person, denn normalerweise wurden die so Belasteten in ein Konzentrationslager eingewiesen. Vermutlich sah Martin Bormann eine echte Gefahr für seinen Einfluss bei Hitler und versuchte seinen Bruder so zu diskreditieren.

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