Zuletzt geändert am 22. November 2012 von Birk Karsten Ecke
Am Fuße der mächtigen Kirche St. Stephani zu Aschersleben zeugen zwei kleine Straßenzüge vom Arbeiten und Wohnen der Handwerker in einer mittelalterlichen Stadt. Der Halken – so der Name des Quartiers – ist neben dem Grauen Hof einer der wenigen wirklich alten Bauensemble der Stadt. Aschersleben wurde häufig von Stadtbränden heimgesucht, und so ist heute kaum noch ein Privatgebäude aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert erhalten.
Der Halken mit seinen zwei engen Gassen und den kleinen Häusern wirkt auf den ersten Blick romantisch. Auf den zweiten Blick zeigen sich jedoch untrügliche Spuren eines deutlichen Verfalls. Einige Häuser sind verlassen und baufällig. Um den Erhalt dieser Häuser kümmert sich jetzt der gemeinnützige Verein ZUKUNFT FÜR DEN HALKEN e.V. Irgendein jemand hat einmal aus Spaß den Spruch PARIS HAT DIE MONA LISA UND WIR HABEN DEN HALKEN an die Wand des Hauses Großer Halken Nummer 7 gemalt.
Doch wie kam der Halken zu seinem Namen? Als im Mittelalter die mächtige Kirche St. Stephani erbaut wurde, sah man nördlich und südlich des Bauwerkes einen großen freien Platz vor. Dieser Platz wurde als Markt genutzt. Die ersten Marktbuden wurden bald zu festen Häusern ausgebaut. Diese Häuser wurden immer wieder verändert, gerade so wie die finanziellen Möglichkeiten ihrer Eigentümer zuließen oder wie es geschäftliche Bedingungen erforderten. Das Stadtquartier wurde nach den kleinen Markthallen – den Hallechen – benannt. Im Laufe der Zeit ist daraus durch mündliche Überlieferung der Name HALKEN geworden. Logistische Probleme durch die engen Gassen gab es damals übrigens nicht – das wichtigste Transportmittel war schließlich der Mensch selbst. Allerdings war auch damals schon eine zentrale Lage für ein Geschäft etwas wert, denn die Menschen im Mittelalter waren kaum mobil.
Externe Links:
Gemeinnütziger Verein ZUKUNFT FÜR DEN HALKEN e.V.
http://www.aschersleben-halken.de