Zuletzt geändert am 1. Dezember 2012 von Birk Karsten Ecke
Mit freundlicher Unterstützung von
Herrn Uwe Lachmuth,
Museumsleiter der Wasserburg Egeln
www.burg-egeln.de
Ein Kastell in Egeln wurde urkundlich erstmals im 10. Jahrhundert erwähnt. Die Orte Oster- und Westereguln gehörten zusammen mit einem Teil des nahen Hakel zur Ausstattung des Grafen Siegfried, dem einzigen Sohn des berühmten Markgrafen Geros und Paten Kaiser Ottos I. Es ist aber auf Grund der bevorzugten Lage des Ortes anzunehmen, dass hier bereits deutlich früher eine Siedlung bestanden hat. Siegfried verstarb sehr jung um das Jahr 959, so dass sein Vater Gero die Besitzung dem neu gegründeten Kloster Gernrode zuschrieb. Diesem Kloster stand Siegfrieds Witwe Hathui, geborene von Billung, über einen Zeitraum von 55 Jahren als Äbtissin vor.
Das Egelner Kastell diente dem Schutz der Heerstraße zwischen den damals bedeutenden Orte Goslar und Quedlinburg sowie Erfurt und Magdeburg. Hier anin Egeln an einer Furt des Flusses Bode kreuzten sich die beiden Heerstraßen. Im Schutze des Kastells siedelten sich Handwerker und Händler an und da die Heerstraße ständig belebt war, entwickelte sich aus der kleinen Ansiedlung bald ein Markt.
Bereits im 11. Jahrhundert – unter den Askaniern – wurde nordöstlich der Bode eine planmäßige Siedlung angelegt. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erhielt Egeln das Stadtrecht und eine Stadtmauer. Auf dem Gelände der Burg wurde ein Kloster eingerichtet. Ab 1416 wechselte die Burg häufig den Besitzer. Entsprechend oft änderte sich auch die Funktion der Burganlage. Sie wurde erweitert, zum Schloss umgebaut, diente als Tafelgut, Vogtei und Sommerresidenz. Während des Dreißigjährigen Krieges war die Burg zeitweilig Hauptquartier der schwedischen Truppen um General Baner.
Unter der der Herrschaft Preußens wurde die Burg in eine Domäne umgewandelt. Die Burg beherbergte viele bekannte Persönlichkeiten aus der preußischen Geschichte, so auch den berühmten General Blücher. Im Jahre 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone, wurde aus der Domäne ein Volkseigenes Gut (VEG). In der DDR teilte die Burganlage das gleiche Schicksal, das vielen ähnlich genutzten Gütern in der DDR auch beschieden war. Die Anlagen verfielen zusehends. Erst 1987 wurde mit der Restaurierung der Burg begonnen. Bis 1993 wurden der Bergfried und das Torhaus auf Initiative des Heimatvereines von Egeln restauriert. 1995 kam die Burg in den Besitz der Stadt Egeln. Heute sind auf dem Gelände der Wasserburg verschiedene Museen und Ausstellungen untergebracht.
Externe Links:
Wasserburg Egeln – MUSEUM EGELN
http://www.burg-egeln.de