Harry Dember – Ein bedeutender Physiker aus dem Mansfelder Land

Zuletzt geändert am 5. Juni 2022 von Birk Karsten Ecke

Bild Der Physiker Harry Dember: © by Universität Dresden. Mit freundlicher Genehmigung der TU Dresden

Bild Der Physiker Harry Dember: © by Universität Dresden. Mit freundlicher Genehmigung der TU Dresden

Harry Dember wurde am 11.07.1882 im Leimbach im Mansfelder Land – heute Stadtteil von Mansfeld – geboren. Sein Vater Hermann war Buchbinder, ebenso wie die meisten Mitglieder der Familie, weiterhin gehörte die Familie der Jüdischen Gemeinde zu Eisleben an – hier stand die einzige Synagoge beider Mansfelder Kreise und so war es das Zentrum der Juden der Region. Nach dem Abitur begann Dember ein Studium der Literatur und Philosophie, wechselte aber kurze Zeit später zu den Naturwissenschaften und beendete 1909 sein Physikstudium an der TU Dresden und wurde im Jahr 1914 zum Professor berufen. Dember war dort am Physikalischen Institut beschäftigt, bestimmte im Jahr 1916 die LOCHSCHMIDTSCHE ZAHL und wurde dort im Jahr 1923 Direktor. Im Jahre 1931 entdeckte Dember den KRISTALL-PHOTOEFFEKT oder auch DEMBER-EFFEKT der heute noch in der Halbleitertechnik, bei Solarzellen und in der Photovoltaik zur Anwendung kommt ((Der Kristallfotoeffekt beschreibt das Entstehen einer elektrischen Spannung beim Auftreffen von Licht auf einen Halbleiter. Praktische Anwendung findet der Kristallfotoeffekt bei Solarzellen.)).

Bild: Leimbach - heute Ortsteil von Mansfeld - ist der Gerburtsort des Physikers Harry Dember. Aufnahme aus dem Jahre 2009.

Bild: Leimbach – heute Ortsteil von Mansfeld – ist der Gerburtsort des Physikers Harry Dember. Aufnahme aus dem Jahre 2009.

Bild: Das Denkmal Germania in Leimbach. Vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten war das Miteinander von Deutschen und Juden weitgehend problemlos. Aufnahme aus dem Jahre 2007.

Bild: Das Denkmal Germania in Leimbach. Vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten war das Miteinander von Deutschen und Juden weitgehend problemlos. Aufnahme aus dem Jahre 2007.

Schon 2 Jahre später, als die Nationalsozialisten das Gesetz ZUR HERSTELLUNG DES BERUFSBEAMTENTUMS durchsetzten und alle jüdischstämmigen Beamten ihre Arbeitsstellen verlassen mussten, floh Dember Anfang Oktober in die Türkei, wo er am 21. Oktober seine Forschungsarbeit an der Universität von Konstantinopel wieder aufnahm ((Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde von den Nationalsozialisten am 07. April 1933 erlassen und sollte dazu dienen, missliebige oder politisch unzuverlässige Staatsdiener zu entlassen. Grundsätzlich wurden in der Anfangszeit vor allem jüdische Beamte entlassen. Ausnahmen – zum Beispiel für ehemalige Weltkriegssoldaten – waren möglich. Das Gesetz galt allerdings auch für die Angestellte des Dritten Reiches die zum Beispiel bei der Reichsbahn oder der Post beschäftigt waren. In den weiteren Jahren wurden alle Juden aus ihren Berufen verdrängt und in die Vernichtungslager abtransportiert.)). Im Jahre 1942 emigrierte Dember in die USA und unterrichte an der Universität von Brunsvick im Bundesstaat New Jersey. Kurze Zeit später, am 22.03.1943 starb Dember in den Vereinigten Staaten. Dember war ein enger Freund Viktor Klemperers, der durch seine Tagebücher in der Nazizeit auch heute noch international bekannt ist. Die Forschungsarbeiten Dembers werden noch heute mit der Verleihung des Dember-Preises gewürdigt und in Dresden wurde eine Straße nach ihm benannt.

Bild: Die Synagoge in der Lutherstadt Eisleben war in der Zeit vor der Reichskristallnacht das Zenrum jüdischen Lebens in den beiden Mansfelder Kreisen. Aufnahme aus dem Jahr 2007.

Bild: Die Synagoge in der Lutherstadt Eisleben war in der Zeit vor der Reichskristallnacht das Zenrum jüdischen Lebens in den beiden Mansfelder Kreisen. Aufnahme aus dem Jahr 2007.

Externe Links:
Harry Dember – JUDENTUM.NET
http://www.judentum.net/deutschland/dember.htm
Technische Universität Dresden – TU DRESDEN
http://tu-dresden.de
Archiv der Universität Dresden – TU Dresden
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/zentrale_einrichtungen/ua
Bildarchiv der Universität Dresden – TU Dresden
http://www.ua.tu-dresden.de/Detail_prof_CD.asp?Code=Physik&ID=239

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