Zuletzt geändert am 25. November 2012 von Birk Karsten Ecke
Im Mittelalter befanden sich im Gebiet um den Kyffhäuser einige Königspfalzen, so zum Beispiel Tilleda oder Memleben. Die Pfalzen dienten, da die Könige zu dieser Zeit noch keine festen Herrschaftssitze hatten, als zeitweiliger Wohnsitz. Da sich das Kyffhäusergebirge unmittelbar an der Grenze des slawisch bewohnten Gebietes befand, waren zusätzliche Schutzburgen zur Sicherung der Pfalzen notwendig.
Die strategisch günstige Lage begünstigte den Bau einer Burg auf dem Kyffhäuser, die um 1118 erstmalig genannt wurde. Ihre Blütezeit erlebte die Burg Kyffhausen im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts. Von 1407 bis 1918 gehörte die Burg den Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, hatte aber keine militärische Bedeutung mehr. Bereits im 15. Jahrhundert war ihr Bauzustand schlecht, denn Chronisten sprachen vom „wüsten Schloss Kyffhausen“.
Zu ihrer Blütezeit war die Burganlage, bestehend aus Unter-, Mittel- und Oberburg, über 600 m lang und 60 m breit. Kernstück der Anlage war der etwa 30 m hohe Barbarossaturm, der Bergfried der Oberburg, der als stark befestigter Wehrturm eine letzte Zufluchtsmöglichkeit bot. Der Barbarossaturm kann heute wieder über eine provisorische Treppe, die zum in über 10 m Höhe befindlichen Eingang führt, besichtigt werden. Die Wasserversorgung der Burgbesatzung sicherte ein Brunnen, der mit 176 m der tiefste Brunnen Deutschlands ist.
Von der Mittelburg sind nur noch wenige Mauerreste übrig, da sie schon im Mittelalter als Steinbruch für Mühlsteine diente. Die Ruinen der Unterburg werden von einer gewaltigen, bis über 10 m hohen Ringmauer umgeben. In diesem Areal fallen besonders die Reste der Wallfahrtkapelle ZUM HEILIGEN KREUZ auf. Obwohl der Kyffhäuser seit alten Zeiten immer mit dem mythischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Verbindung gebracht wurde, ist sein Aufenthalt auf der Burg nicht bezeugt.