Eisleben – Das Ernst Leuschner Denkmal in der Oberen Parkstraße

Zuletzt geändert am 26. November 2012 von

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der Lutherstadt Eisleben des Ausgehenden 19. Jahrhunderts war der 1826 in Waldenburg geborene Oberbergrat Ernst Leuschner. Nach dem Zusammenschluss der ehemals fünf Mansfelder Gewerkschaften zur Mansfelder Kupferschieferbauenden Gewerkschaft im Jahre 1852 leitete Leuschner diesen Betrieb von 1862 bis zu seinem Tode 1898. Sein Verdienst besteht insbesondere darin, dass der Bergbau auf Kupferschiefer auch nach dem Leerlaufen des Salzigen Sees bei Röblingen und den daraus resultieren Wassereinbrüchen in den Schächten, aufrechterhalten werden konnte.


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Zudem setzte sich Ernst Leuschner für die Verbesserung der sozialen Situation der Beschäftigten des von ihm geleiteten Unternehmens ein. Er unterstützte persönlich den REICHSTREUEN VEREIN DER MANSFELDER BERG- UND HÜTTENLEUTE – und nur diesen! Andere Gruppierungen bekämpfte er mit harter Hand. Und mit eben dieser harten Hand führte er auch die Mansfelder Kupferschieferbauende Gewerkschaft. Dieser Führungsstil brachte ihm den Titel BISMARCK DES MANSFELDER LANDES ein. Neben seiner Tätigkeit war Ernst Leuschner noch Stadtverordneter der Lutherstadt Eisleben, ab 1879 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und ab 1882 Mitglied des Reichstages. 1887 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft Eislebens verliehen. Am 3. Mai 1898 verstarb Ernst Leuschner in Eisleben.

Die Mansfelder Kupferschieferbauende Gewerkschaft wollte ihrem ehemaligen Direktor ein Denkmal setzten und so übernahm der neue Direktor, Bergrat Hermann Schrader, gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Dr. Robert Georgi, die Organisation der Arbeiten. Als Bildhauer wurde der in Leipzig lebende Prof. Karl Steffner gewonnen. Die Stadtverwaltung stellte einen Platz für das Leuschnerdenkmal am Stadtpark in der Oberen Parkstraße zur Verfügung. Das Denkmal wurde auf einem dreistufigen Podest errichtet. Eingefasst ist das Denkmal durch einen schmiedeeisernen Zaun. Denkmalsockel und Büste wurden von Prof. Steffner geschaffen. Am 11. Mai 1903 wurde das Denkmal unter großer öffentlicher Teilnahme feierlich geweiht.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

Bild: Das Ernst Leuschner Denkmal in der Lutherstadt Eisleben.

1952 sollte gemäß Beschluss der Stadtverordneten der nun unter sowjetischer Besatzung stehenden Stadt Eisleben das Leuschnerdenkmal abgebaut und vernichtet werden. Leuschner galt jetzt als Unterdrücker der Bergarbeiter und damit als Klassenfeind. Aus irgendeinem Grund kam es aber nicht zur Zerstörung des Denkmales. Es wurde nur demontiert und auf der Grabstätte Ernst Leuschners auf dem Alten Friedhof, dem sogenannten campo santo, wieder aufgestellt ((Die Grabstätte der Familie Leuschner befindet sich auf dem Alten Friedhof, dem campo santo, in der Caspar-Güttler-Straße gleich rechter Hand im Eingangsbereich gegenüber der Stirnseite der Kronenkirche.)). Nach der Wiedervereinigung wurde das Denkmal auf Anregung des Mansfelder Geschichts- und Heimatvereines durch die Stadtverwaltung wieder an seinen ursprünglichen Platz in die Obere Parkstraße umgesetzt. Am 10. Juli 1998 wurde das Denkmal erneut geweiht.

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