Schlagwort: Mansfelder Land
Impressionen vom Zwiebelmarkt in Hettstedt 2022 – Der Fanfarenzug Hettstedt
Fototour: Ein Osterspaziergang – Kirschblüte an der Hettstedter Meile
VIDEO: Zwischen Harz und Halden – Sonnenaufgang über der Halde des ehemaligen Fortschrittschachtes bei Eisleben
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Video: Zwischen Harz und Halden – Sonnenaufgang über dem Petersberg bei Halle an der Saale
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Eisleben: ⌘ Lost Places ⌘ Verlorene Orte – Die Geschichte der ehemaligen Zweijahresschule des Mansfeldkombinates Wilhelm Pieck
Novalis – Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg
Georg Friedrich Philip Freiherr von Hardenberg wurde am 2. Mai 1772 im Schloss zu Wiederstedt bei Hettstedt im Mansfelder Land als Sohn des Großgrundbesitzers Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg als zweites Kind von elf Kindern geboren. Friedrich von Hardenberg war als Kind besonders schwächlich und anfällig. Die Mutter, Auguste Bernhardine, verwöhnte ihn. Dennoch wuchs er in einem streng pietistisch geprägten Elternhaus auf ((Der Pietismus ist eine im 17. und 18. Jahrhundert entstandene religiöse Bewegung des deutschen Protestantismus, in deren Mittelpunkt die persönliche Bekehrung und die Umsetzung des Glaubens im täglichen Leben standen. Die Anhänger dieser Lehre sollten sich durch ständige Gewissensprüfungen, Gebete und gute Werke auszeichnen. Ein in Mitteldeutschland berühmter und dort noch heute hoch geehrter Pietist war der in…
Johann Gottfried Wilhelm Gangloff – Die Legende um einen Wilddieb
Johann Gottfried Wilhelm Gangloff wurde am 23. Mai 1794 in Hohlstedt in der Goldenen Aue geboren. Seine Eltern waren Weber, deshalb kann angenommen werden, dass er in Armut aufwuchs. Seine soziale Herkunft bedingte, dass auch Gangloff nur den Beruf des Webers erlernen konnte. Im Jahre 1817 heiratete er. Über seine Familie ist fast nichts bekannt, außer dass er vier Söhne und zwei Töchter hatte. Seit mindestens 1819 lebte er in Sylda ((Gangloffs ehemaliges Wohnhaus in Sylda ist heute nicht mehr zu besichtigen. Es wurde am 4. August 1981 abgerissen, als ein 140-Tonnen-Bagger von Hettstedt nach Nachterstedt verlegt werden musste.)) im Mansfelder Land.
Christian Friedrich August Garcke und der Garckenstift in Bräunrode
Christian Friedrich August Garcke wurde am 25. Oktober 1819 in Bräunrode im Mansfelder Land geboren. Als Sohn eines Oberförsters begann er im Jahre 1840 in Halle an der Saale Theologie zu studieren, begann aber nach bestandenem Staatsexamen sich mit Botanik zu befassen. Im Jahre 1851 zog er nach Berlin und war ab 1865 beim Königlichen Botanischen Institut angestellt. Zwei Jahre später wurde er Mitglied in der Prüfungskommission für Pharmazeuten und im Jahre 1871 wurde er zum außerordentlichen Professor für Heilpflanzenkunde ernannt. Garcke gab die verschiedensten Bücher zum Thema Flora heraus und galt als bedeutender Kenner der Materie. Noch zu Lebzeiten engagierte sich Garcke stark in sozialen Belangen, so verfügte er zum Beispiel das nach seinem Tod eine Stiftung gegründet wird.…
Harry Dember – Ein bedeutender Physiker aus dem Mansfelder Land
Harry Dember wurde am 11.07.1882 im Leimbach im Mansfelder Land – heute Stadtteil von Mansfeld – geboren. Sein Vater Hermann war Buchbinder, ebenso wie die meisten Mitglieder der Familie, weiterhin gehörte die Familie der Jüdischen Gemeinde zu Eisleben an – hier stand die einzige Synagoge beider Mansfelder Kreise und so war es das Zentrum der Juden der Region. Nach dem Abitur begann Dember ein Studium der Literatur und Philosophie, wechselte aber kurze Zeit später zu den Naturwissenschaften und beendete 1909 sein Physikstudium an der TU Dresden und wurde im Jahr 1914 zum Professor berufen. Dember war dort am Physikalischen Institut beschäftigt, bestimmte im Jahr 1916 die LOCHSCHMIDTSCHE ZAHL und wurde dort im Jahr 1923 Direktor. Im Jahre 1931 entdeckte Dember den…
Das Schiess- oder Sprengunglück auf dem Hohenthal-Schacht bei Helbra vom 20. Februar 1912
An der Landesstraße L160 zwischen Helbra und Volkstedt im Mansfelder Land liegen rechter Hand die Ruinen des ehemaligen Hohenthal- und späteren Hans-Seidel-Schachtes. Der 1887 als Kuxberger Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht wurde noch während der Teufzeit in Hohenthal-Schacht umbenannt. Graf Hohenthal war in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg einer der Hauptaktionäre der MANSFELDSCHEN KUPFERSCHIEFER BAUENDEN GEWERKSCHAFT. 1951 wurde der Schacht in Hans-Seidel-Schacht umbenannt, nach einem 12. Februar 1933 während des Eisleber Blutsonntages tödlich verletzten Kommunisten. Die Förderung von Kupferschiefer auf diesem Schacht wurde 1958 eingestellt und 1971/1972 wurde die Förderröhre verfüllt ((Mein Vater, der beruflich eng mit der MANSFELD verbunden war, erzählte mir nach dem Lesen dieses Textes, dass auf dem Gelände des Hans-Seidel-Schachtes nach Auflassung des Bergbaues auf…
Der Bergmann im Mansfelder Revier in historischer Zeit
Auf seinem oft weiten Fußweg zum Schacht oder zum Haltepunkt der Werkbahn – der so genannten Geikelmannsbahn – war der Bergarbeiter im Mansfelder Land schon äußerlich erkennbar: seine Arbeitskleidung war gleichzeitig die Wegbekleidung. Im Winter trug er zusätzlich eine einigermaßen wärmende Jacke, die er dann in der Revierstube ablegte. Separate Umkleide- und Waschräume gab es erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Siehe dazu auch ((Die aufwändig gearbeitete und empfindliche Berguniform wurde nur zu besonderen Anlässen getragen. Umkleide- und Waschräume, die sogenannten Kauen, wurden erst im 19. Jahrhundert auf den Schächten eingerichtet. In den Kauen wurde die Kleidung an Stahlseilen unter die Decke gezogen. Auf diese Weise konnten die oft nassen Arbeitssachen bis zum Beginn der nächsten Schicht trocknen. In…
Über das Kupfererz oder Kupferschiefer im Mansfelder Revier und seine Nutzung
Das Kupferschiefer – Einleitung Das Kupfererz, auch Kupferschiefer genannt, enthält eine Vielzahl von Metallen, unter anderem Kupfer, Blei, Zink und Silber. Das Erz enthält nur in wenigen Gebieten abbauwürdige Kupferkonzentrationen. Manche Erze waren und sind auch auf Grund ihrer Stoffeigenschaften nicht wirtschaftlich verarbeitbar.
Ein kurzer Abriss über den Bergbau im Mansfelder- und Sangerhäuser Revier
Im Jahre 1199 sollen die Bergknappen Nappian und Neucke auf dem Kupferberg bei Hettstedt mit dem Bergbau auf Kupferschiefer begonnen haben. Der Kupferschieferbergbau und in seinem Gefolge auch die kupferverarbeitenden Gewerke und Industrien waren über einen Zeitraum von 790 Jahren die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung im südöstlichen Harzvorland. Der Überlieferung nach sollen die beiden aus Sachsen eingewanderten Bergknappen das erste Kupferschiefer gefunden und so den Kupferschieferbergbau im Mansfelder Land begründet haben. Die beiden Bergknappen sind in der über viele Jahrhunderte für die Häuer typischen liegenden Arbeitshaltung dargestellt. Diese Arbeitshaltung hat stets schwere Gesundheitsschäden hervorgerufen. In diesem Gebiet – also den Revieren um Mansfeld, Eisleben und Sangerhausen – wurden insgesamt 2.6 Millionen Tonnen reines Kupfer und 14200 Tonnen reines Silber zu Tage…
Hoyer von Mansfeld und die Schlacht von lignum catuli oder Welfesholz
Mit Hoyer I. von Mansfeld, der in manchen Quellen auch als Hoyer II. bezeichnet wurde, beginnt die geschriebene Geschichte der Grafen von Mansfeld und der Grafschaft Mansfeld. Hoyer I. war der erste dieses Geschlechtes, der sich nach seinem Stammsitz, der Burg hoch über dem Städtchen Mansfeld, benannte. Weil seine Mutter bei der Geburt verstarb, rühmte sich Hoyer vor der Schlacht am Welfesholz:
Die Feier zum 700-jährigen Jubiläum des Mansfelder Kupferschieferbergbaues im Jahre 1900 in Eisleben – Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. gibt sich schweren Herzens die Ehre
Die Vorbereitungen zum Fest Erste Planungen für die Jubelfeier In den ersten Monaten des Jahres 1900 wurde seitens der MANSFELDSCHEN KUPFERSCHIEFERBAUENDEN GEWERKSCHAFT der Beschluss gefasst, das 700-jährige Bestehen des Kupferschieferbergbaues und des Hüttenwesens feierlich zu begehen. An den Feierlichkeiten sollten nach dem Willen der Deputierten der Gewerkschaft auch Kaiser Wilhelm II von Preußen und seine Frau Auguste Viktoria teilnehmen. Kaiser Wilhelm II. hatte sehr konservative Ansichten bezüglich der Monarchie, und so verbot sich wegen der nach wie vor herrschenden Standesschranken eine direkte Kontaktaufnahme der Mansfeldschen Gewerkschaft mit seiner Majestät. Der Deputierte Graf von Hohenthal musste sich daher – trotz seiner Stellung als Adeliger – erst umständlich mit dem Oberhofmarschallamt unter der Leitung des Grafen Eulenburg ((Philipp Friedrich Alexander Fürst zu…
Max Hoelz und die Märzkämpfe 1921 in Mitteldeutschland
Zu Anfangszeiten der Weimarer Republik wurde Deutschland immer wieder durch schwere Unruhen erschüttert, z.B. durch den RUHRAUFSTAND, den KAPP PUTSCH oder den SPARTAKUSAUFSTAND. Das politisch nicht stabile System und die Unzufriedenheit der Bürger durch die schlechte wirtschaftliche Lage leisteten den verschieden Extremen Kräften von linken und rechten Parteien Vorschub. Diese Unruhen endeten erst mit der teilweisen wirtschaftlichen Erholung in den so genannten GOLDENEN ZWANZIGERN ab 1924, als eine neue Währung eingeführt wurde und die Reparationen von Seiten der Entente gemildert wurden. Auch in Mitteldeutschland gab es zu Anfang der zwanziger Jahre Putschversuche, die viele – auch unschuldige – Todesopfer forderten.
Der Eislebener oder Eisleber Blutsonntag
Das Mansfelder Land war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren Deutschlands und Bergbau und Industrieproduktion liefen auf Hochtouren. Die so genannten GOLDENEN ZWANZIGER JAHRE waren für die arbeitende Bevölkerung aber gar nicht so golden: Eine Währungsreform, hohe Reparationsforderungen der Entente-Mächte und eine handfeste Weltwirtschaftskrise waren eine hohe Belastung für die ohnehin hart arbeitenden Menschen.
Gerbstedt und die Fahne von Kriwoi Rog
Die folgende Geschichte soll sich in den Jahren zwischen 1929 und 1989 in der kleinen Stadt Gerbstedt im Herzen des Mansfelder Landes zugetragen haben. Was an der Geschichte der Fahne von Kriwoi Rog Wahrheit und was Legende ist, wird sich nach so vielen Jahren wohl nicht mehr feststellen lassen. Das Mansfelder Land war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren Deutschlands und Bergbau und Industrieproduktion liefen auf Hochtouren.
Helbra – Die Industrieruine Malakoff-Turm
Am Ortsrand von Helbra befindet sich eine der imposantesten Industrieruinen des ehemaligen Mansfelder Reviers. Es handelt sich um den Malakoff-Turm, früher Teil der Anlage des Ernst- und späteren Walter-Schneider-Schachtes. Der Turm hat seinen Namen von Fort Malakow – einer russischen Festung auf der Halbinsel Krim. Diese Festung wurde im Krimkrieg fast ein ganzes Jahr von britischen und französischen Truppen belagert.
Friedeburgerhütte – Die Kornflaschen
In der Mitte der kleinen Ortschaft Friedeburgerhütte im Landkreis Mansfeld-Südharz finden sich als besondere Sehenswürdigkeit hinter dem ehemaligen Schulhaus die Reste dreier Kornflaschen. Friedeburgerhütte war früher einer der wichtigen Orte, in denen das Kupferschiefer verhüttet wurde. Die Kornflaschen sind unterirdische Getreidespeicher mit der Form einer altertümlichen Flasche.
Mansfeld – Das Wipperliese oder Hasselbach Viadukt
Die Bundesstraße B86 wird im Bereich des Ortes Mansfeld von einem imposanten Viadukt überspannt. In den Jahren zwischen 1913 und 1920 wurde eine etwa 20 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Klostermansfeld durch das Wippertal bis nach Wippra im Unter- oder Südharz gebaut. Damit wurde der Holztransport aus dem waldreichen Wippertal deutlich vereinfacht.
Hettstedt – Die Eisenbahnbrücke Schmalgrundviadukt oder Schmalzgrundbrücke
Bis in das späte 19. Jahrhundert wurde das Kupferschiefer, aber auch die zu seiner Verhüttung erforderlichen Brennstoffe, mittels Pferdefuhrwerken von den Schächten zu den verschiedenen Hüttenbetrieben transportiert. Die Steigerung der Fördermengen und auch die Ansiedelung von Verarbeitungsbetrieben für das aus dem Kupferschiefer gewonnene Kupfer im 19. Jahrhundert machte die Erschließung neuer und effizienterer Transportwege erforderlich.
Quenstedt – Die Schalkenburg als steinzeitliches Sonnenobservatorium und die Frühgeschichte im Mansfelder Land
Mit freundlicher Unterstützung von Frau Mechthild Meinike, Herrn Manfred Backes. Die Schalkenburg – Ein steinzeitliches Sonnenobservatorium Zwischen den Gemeinden Quenstedt und Sylda im Mansfelder Land – in Sichtweite zur Burgruine Arnstein – liegt ein Hügel, der im Volksmund Schalkenburg genannt wird. Auf dem nach drei Seiten steil abfallenden Hügel befand sich in der Jungsteinzeit vor etwa 6000 Jahren eine Ringanlage. Im Gegensatz zum englischen Stonehenge wurde das Rondell jedoch aus Holzsäulen errichtet. Die Anlage bestand aus fünf Kreispalisadenringen mit drei Toren. Der größte Durchmesser der Palisadenringe betrug etwa 95 Meter. Zur Methode der Altersbestimmung siehe Fußnote ((Die Altersbestimmung wurde mit der Kohlenstoff-14-Methode durchgeführt. Die Halbwertszeit von C-14-Isotopen wurde 1962 auf 5730 +/- 40 Jahre bestimmt. Das Problem der Altersbestimmung mit C-14…
Welfesholz – Das Steinkreuz oder Sühnekreuz aus vorreformatorischer Zeit
Welfesholz liegt im Herzen des Mansfelder Landes, unweit der Stadt Hettstedt. Das Dorf hat heute etwa 220 Einwohner und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Gerbstedt. Der Ortsname war vielfältigen Wandlungen unterworfen: 1290 lignum catuli, 1362 Welpsholt, 1590 Gwelfers holtz. Welfesholz war früher ein großes Rittergut, das durch die Familie von Stromberg bewirtschaftet wurde. Ein weiterer Erwerbszweig der Bewohner war der Bergbau.
Impressionen vom Zwiebelmarkt in Hettstedt 2022 – Der Fanfarenzug Hettstedt
Fototour: Ein Osterspaziergang – Kirschblüte an der Hettstedter Meile
VIDEO: Zwischen Harz und Halden – Sonnenaufgang über der Halde des ehemaligen Fortschrittschachtes bei Eisleben
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Eisleben: ⌘ Lost Places ⌘ Verlorene Orte – Die Geschichte der ehemaligen Zweijahresschule des Mansfeldkombinates Wilhelm Pieck
Novalis – Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg
Georg Friedrich Philip Freiherr von Hardenberg wurde am 2. Mai 1772 im Schloss zu Wiederstedt bei Hettstedt im Mansfelder Land als Sohn des Großgrundbesitzers Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg als zweites Kind von elf Kindern geboren. Friedrich von Hardenberg war als Kind besonders schwächlich und anfällig. Die Mutter, Auguste Bernhardine, verwöhnte ihn. Dennoch wuchs er in einem streng pietistisch geprägten Elternhaus auf ((Der Pietismus ist eine im 17. und 18. Jahrhundert entstandene religiöse Bewegung des deutschen Protestantismus, in deren Mittelpunkt die persönliche Bekehrung und die Umsetzung des Glaubens im täglichen Leben standen. Die Anhänger dieser Lehre sollten sich durch ständige Gewissensprüfungen, Gebete und gute Werke auszeichnen. Ein in Mitteldeutschland berühmter und dort noch heute hoch geehrter Pietist war der in…
Johann Gottfried Wilhelm Gangloff – Die Legende um einen Wilddieb
Johann Gottfried Wilhelm Gangloff wurde am 23. Mai 1794 in Hohlstedt in der Goldenen Aue geboren. Seine Eltern waren Weber, deshalb kann angenommen werden, dass er in Armut aufwuchs. Seine soziale Herkunft bedingte, dass auch Gangloff nur den Beruf des Webers erlernen konnte. Im Jahre 1817 heiratete er. Über seine Familie ist fast nichts bekannt, außer dass er vier Söhne und zwei Töchter hatte. Seit mindestens 1819 lebte er in Sylda ((Gangloffs ehemaliges Wohnhaus in Sylda ist heute nicht mehr zu besichtigen. Es wurde am 4. August 1981 abgerissen, als ein 140-Tonnen-Bagger von Hettstedt nach Nachterstedt verlegt werden musste.)) im Mansfelder Land.
Christian Friedrich August Garcke und der Garckenstift in Bräunrode
Christian Friedrich August Garcke wurde am 25. Oktober 1819 in Bräunrode im Mansfelder Land geboren. Als Sohn eines Oberförsters begann er im Jahre 1840 in Halle an der Saale Theologie zu studieren, begann aber nach bestandenem Staatsexamen sich mit Botanik zu befassen. Im Jahre 1851 zog er nach Berlin und war ab 1865 beim Königlichen Botanischen Institut angestellt. Zwei Jahre später wurde er Mitglied in der Prüfungskommission für Pharmazeuten und im Jahre 1871 wurde er zum außerordentlichen Professor für Heilpflanzenkunde ernannt. Garcke gab die verschiedensten Bücher zum Thema Flora heraus und galt als bedeutender Kenner der Materie. Noch zu Lebzeiten engagierte sich Garcke stark in sozialen Belangen, so verfügte er zum Beispiel das nach seinem Tod eine Stiftung gegründet wird.…
Harry Dember – Ein bedeutender Physiker aus dem Mansfelder Land
Harry Dember wurde am 11.07.1882 im Leimbach im Mansfelder Land – heute Stadtteil von Mansfeld – geboren. Sein Vater Hermann war Buchbinder, ebenso wie die meisten Mitglieder der Familie, weiterhin gehörte die Familie der Jüdischen Gemeinde zu Eisleben an – hier stand die einzige Synagoge beider Mansfelder Kreise und so war es das Zentrum der Juden der Region. Nach dem Abitur begann Dember ein Studium der Literatur und Philosophie, wechselte aber kurze Zeit später zu den Naturwissenschaften und beendete 1909 sein Physikstudium an der TU Dresden und wurde im Jahr 1914 zum Professor berufen. Dember war dort am Physikalischen Institut beschäftigt, bestimmte im Jahr 1916 die LOCHSCHMIDTSCHE ZAHL und wurde dort im Jahr 1923 Direktor. Im Jahre 1931 entdeckte Dember den…
Das Schiess- oder Sprengunglück auf dem Hohenthal-Schacht bei Helbra vom 20. Februar 1912
An der Landesstraße L160 zwischen Helbra und Volkstedt im Mansfelder Land liegen rechter Hand die Ruinen des ehemaligen Hohenthal- und späteren Hans-Seidel-Schachtes. Der 1887 als Kuxberger Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht wurde noch während der Teufzeit in Hohenthal-Schacht umbenannt. Graf Hohenthal war in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg einer der Hauptaktionäre der MANSFELDSCHEN KUPFERSCHIEFER BAUENDEN GEWERKSCHAFT. 1951 wurde der Schacht in Hans-Seidel-Schacht umbenannt, nach einem 12. Februar 1933 während des Eisleber Blutsonntages tödlich verletzten Kommunisten. Die Förderung von Kupferschiefer auf diesem Schacht wurde 1958 eingestellt und 1971/1972 wurde die Förderröhre verfüllt ((Mein Vater, der beruflich eng mit der MANSFELD verbunden war, erzählte mir nach dem Lesen dieses Textes, dass auf dem Gelände des Hans-Seidel-Schachtes nach Auflassung des Bergbaues auf…
Der Bergmann im Mansfelder Revier in historischer Zeit
Auf seinem oft weiten Fußweg zum Schacht oder zum Haltepunkt der Werkbahn – der so genannten Geikelmannsbahn – war der Bergarbeiter im Mansfelder Land schon äußerlich erkennbar: seine Arbeitskleidung war gleichzeitig die Wegbekleidung. Im Winter trug er zusätzlich eine einigermaßen wärmende Jacke, die er dann in der Revierstube ablegte. Separate Umkleide- und Waschräume gab es erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Siehe dazu auch ((Die aufwändig gearbeitete und empfindliche Berguniform wurde nur zu besonderen Anlässen getragen. Umkleide- und Waschräume, die sogenannten Kauen, wurden erst im 19. Jahrhundert auf den Schächten eingerichtet. In den Kauen wurde die Kleidung an Stahlseilen unter die Decke gezogen. Auf diese Weise konnten die oft nassen Arbeitssachen bis zum Beginn der nächsten Schicht trocknen. In…
Über das Kupfererz oder Kupferschiefer im Mansfelder Revier und seine Nutzung
Das Kupferschiefer – Einleitung Das Kupfererz, auch Kupferschiefer genannt, enthält eine Vielzahl von Metallen, unter anderem Kupfer, Blei, Zink und Silber. Das Erz enthält nur in wenigen Gebieten abbauwürdige Kupferkonzentrationen. Manche Erze waren und sind auch auf Grund ihrer Stoffeigenschaften nicht wirtschaftlich verarbeitbar.
Ein kurzer Abriss über den Bergbau im Mansfelder- und Sangerhäuser Revier
Im Jahre 1199 sollen die Bergknappen Nappian und Neucke auf dem Kupferberg bei Hettstedt mit dem Bergbau auf Kupferschiefer begonnen haben. Der Kupferschieferbergbau und in seinem Gefolge auch die kupferverarbeitenden Gewerke und Industrien waren über einen Zeitraum von 790 Jahren die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung im südöstlichen Harzvorland. Der Überlieferung nach sollen die beiden aus Sachsen eingewanderten Bergknappen das erste Kupferschiefer gefunden und so den Kupferschieferbergbau im Mansfelder Land begründet haben. Die beiden Bergknappen sind in der über viele Jahrhunderte für die Häuer typischen liegenden Arbeitshaltung dargestellt. Diese Arbeitshaltung hat stets schwere Gesundheitsschäden hervorgerufen. In diesem Gebiet – also den Revieren um Mansfeld, Eisleben und Sangerhausen – wurden insgesamt 2.6 Millionen Tonnen reines Kupfer und 14200 Tonnen reines Silber zu Tage…
Hoyer von Mansfeld und die Schlacht von lignum catuli oder Welfesholz
Mit Hoyer I. von Mansfeld, der in manchen Quellen auch als Hoyer II. bezeichnet wurde, beginnt die geschriebene Geschichte der Grafen von Mansfeld und der Grafschaft Mansfeld. Hoyer I. war der erste dieses Geschlechtes, der sich nach seinem Stammsitz, der Burg hoch über dem Städtchen Mansfeld, benannte. Weil seine Mutter bei der Geburt verstarb, rühmte sich Hoyer vor der Schlacht am Welfesholz:
Die Feier zum 700-jährigen Jubiläum des Mansfelder Kupferschieferbergbaues im Jahre 1900 in Eisleben – Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. gibt sich schweren Herzens die Ehre
Die Vorbereitungen zum Fest Erste Planungen für die Jubelfeier In den ersten Monaten des Jahres 1900 wurde seitens der MANSFELDSCHEN KUPFERSCHIEFERBAUENDEN GEWERKSCHAFT der Beschluss gefasst, das 700-jährige Bestehen des Kupferschieferbergbaues und des Hüttenwesens feierlich zu begehen. An den Feierlichkeiten sollten nach dem Willen der Deputierten der Gewerkschaft auch Kaiser Wilhelm II von Preußen und seine Frau Auguste Viktoria teilnehmen. Kaiser Wilhelm II. hatte sehr konservative Ansichten bezüglich der Monarchie, und so verbot sich wegen der nach wie vor herrschenden Standesschranken eine direkte Kontaktaufnahme der Mansfeldschen Gewerkschaft mit seiner Majestät. Der Deputierte Graf von Hohenthal musste sich daher – trotz seiner Stellung als Adeliger – erst umständlich mit dem Oberhofmarschallamt unter der Leitung des Grafen Eulenburg ((Philipp Friedrich Alexander Fürst zu…
Max Hoelz und die Märzkämpfe 1921 in Mitteldeutschland
Zu Anfangszeiten der Weimarer Republik wurde Deutschland immer wieder durch schwere Unruhen erschüttert, z.B. durch den RUHRAUFSTAND, den KAPP PUTSCH oder den SPARTAKUSAUFSTAND. Das politisch nicht stabile System und die Unzufriedenheit der Bürger durch die schlechte wirtschaftliche Lage leisteten den verschieden Extremen Kräften von linken und rechten Parteien Vorschub. Diese Unruhen endeten erst mit der teilweisen wirtschaftlichen Erholung in den so genannten GOLDENEN ZWANZIGERN ab 1924, als eine neue Währung eingeführt wurde und die Reparationen von Seiten der Entente gemildert wurden. Auch in Mitteldeutschland gab es zu Anfang der zwanziger Jahre Putschversuche, die viele – auch unschuldige – Todesopfer forderten.
Der Eislebener oder Eisleber Blutsonntag
Das Mansfelder Land war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren Deutschlands und Bergbau und Industrieproduktion liefen auf Hochtouren. Die so genannten GOLDENEN ZWANZIGER JAHRE waren für die arbeitende Bevölkerung aber gar nicht so golden: Eine Währungsreform, hohe Reparationsforderungen der Entente-Mächte und eine handfeste Weltwirtschaftskrise waren eine hohe Belastung für die ohnehin hart arbeitenden Menschen.
Gerbstedt und die Fahne von Kriwoi Rog
Die folgende Geschichte soll sich in den Jahren zwischen 1929 und 1989 in der kleinen Stadt Gerbstedt im Herzen des Mansfelder Landes zugetragen haben. Was an der Geschichte der Fahne von Kriwoi Rog Wahrheit und was Legende ist, wird sich nach so vielen Jahren wohl nicht mehr feststellen lassen. Das Mansfelder Land war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren Deutschlands und Bergbau und Industrieproduktion liefen auf Hochtouren.
Helbra – Die Industrieruine Malakoff-Turm
Am Ortsrand von Helbra befindet sich eine der imposantesten Industrieruinen des ehemaligen Mansfelder Reviers. Es handelt sich um den Malakoff-Turm, früher Teil der Anlage des Ernst- und späteren Walter-Schneider-Schachtes. Der Turm hat seinen Namen von Fort Malakow – einer russischen Festung auf der Halbinsel Krim. Diese Festung wurde im Krimkrieg fast ein ganzes Jahr von britischen und französischen Truppen belagert.
Friedeburgerhütte – Die Kornflaschen
In der Mitte der kleinen Ortschaft Friedeburgerhütte im Landkreis Mansfeld-Südharz finden sich als besondere Sehenswürdigkeit hinter dem ehemaligen Schulhaus die Reste dreier Kornflaschen. Friedeburgerhütte war früher einer der wichtigen Orte, in denen das Kupferschiefer verhüttet wurde. Die Kornflaschen sind unterirdische Getreidespeicher mit der Form einer altertümlichen Flasche.
Mansfeld – Das Wipperliese oder Hasselbach Viadukt
Die Bundesstraße B86 wird im Bereich des Ortes Mansfeld von einem imposanten Viadukt überspannt. In den Jahren zwischen 1913 und 1920 wurde eine etwa 20 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Klostermansfeld durch das Wippertal bis nach Wippra im Unter- oder Südharz gebaut. Damit wurde der Holztransport aus dem waldreichen Wippertal deutlich vereinfacht.
Hettstedt – Die Eisenbahnbrücke Schmalgrundviadukt oder Schmalzgrundbrücke
Bis in das späte 19. Jahrhundert wurde das Kupferschiefer, aber auch die zu seiner Verhüttung erforderlichen Brennstoffe, mittels Pferdefuhrwerken von den Schächten zu den verschiedenen Hüttenbetrieben transportiert. Die Steigerung der Fördermengen und auch die Ansiedelung von Verarbeitungsbetrieben für das aus dem Kupferschiefer gewonnene Kupfer im 19. Jahrhundert machte die Erschließung neuer und effizienterer Transportwege erforderlich.
Quenstedt – Die Schalkenburg als steinzeitliches Sonnenobservatorium und die Frühgeschichte im Mansfelder Land
Mit freundlicher Unterstützung von Frau Mechthild Meinike, Herrn Manfred Backes. Die Schalkenburg – Ein steinzeitliches Sonnenobservatorium Zwischen den Gemeinden Quenstedt und Sylda im Mansfelder Land – in Sichtweite zur Burgruine Arnstein – liegt ein Hügel, der im Volksmund Schalkenburg genannt wird. Auf dem nach drei Seiten steil abfallenden Hügel befand sich in der Jungsteinzeit vor etwa 6000 Jahren eine Ringanlage. Im Gegensatz zum englischen Stonehenge wurde das Rondell jedoch aus Holzsäulen errichtet. Die Anlage bestand aus fünf Kreispalisadenringen mit drei Toren. Der größte Durchmesser der Palisadenringe betrug etwa 95 Meter. Zur Methode der Altersbestimmung siehe Fußnote ((Die Altersbestimmung wurde mit der Kohlenstoff-14-Methode durchgeführt. Die Halbwertszeit von C-14-Isotopen wurde 1962 auf 5730 +/- 40 Jahre bestimmt. Das Problem der Altersbestimmung mit C-14…
Welfesholz – Das Steinkreuz oder Sühnekreuz aus vorreformatorischer Zeit
Welfesholz liegt im Herzen des Mansfelder Landes, unweit der Stadt Hettstedt. Das Dorf hat heute etwa 220 Einwohner und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Gerbstedt. Der Ortsname war vielfältigen Wandlungen unterworfen: 1290 lignum catuli, 1362 Welpsholt, 1590 Gwelfers holtz. Welfesholz war früher ein großes Rittergut, das durch die Familie von Stromberg bewirtschaftet wurde. Ein weiterer Erwerbszweig der Bewohner war der Bergbau.